Untergang der Wikinger

Gut 450 Football-Fans waren ins Stadion am Buniamshof gekommen, um das vermeintliche Oberliga-Spitzenspiel zwischen den Lübeck Cougars und den Weyhe Vikings zu sehen. Doch daraus wurde nichts - zum Glück für die Gastgeber: Mit einer 63:0-Packung schickten die "Berglöwen" die "Wikinger" nach Weyhe zurück und vermittelten ihrem Anhang mit diesem ungleichen Duell, wohl zu stark für die 4. Liga zu sein.

Bei aller Anerkennung der gezeigten Cougars-Leistung sei eines vorweggenommen: Ausschlaggebend für den Kantersieg war vor allem die Tatsache, daß die "Wikinger" als Tabellenführer der Gruppe A nur mit 23 halbwegs einsatzfähigen Spielern nach Lübeck zum Spitzenreiter der B-Staffel angereist waren und im Laufe des Duells auch wegen der schwülen Witterung gegen das 34köpfige Gastgeber-Team auf verlorenem Posten standen.

Drei Viertel lang wehrten sich die Vikings noch nach Kräften, so daß es nach Touchdowns von Runningback Christian Riep und zweimal Jörn Ebeling sowie einer zwei Punkte bringenden Conversion von Dirk Bröhl "nur" 20:0 stand. Doch im letzten Viertel brach das Unwetter über Weyhe zusammen. Zweimal lief Fullback Jörg Kollien mit dem Football auf und davon, einmal eroberte gar Defense-Tackle Dirk Schmidt das "Ei" in der Vikings-Endzone, und Jörn Ebeling krönte seine famose Vorstellung mit zwei weiteren Touchdown-Läufen sowie einer Zwei-Punkte-Conversion. Ein Safety (zwei Punkte) durch Stefan Bathke und ein Fumble Recovery (Erobern des "herrenlosen" Balls) in der Vikings-Endzone durch Björn Heblich machten das Weyher Debakel komplett, zu dem auch Frank Böttche noch drei Punkte durch den jeweiligen Zusatzkick nach einem Touchdown beisteuerte.

Bei allen Angriffserfolgen legte wieder einmal die konsequente Cougars-Defense den Grundstein für den dritten Sieg im dritten Oberliga-Punktspiel. Denn die aufmerksamen Abwehrrecken unterbanden das Paßspiel der mit drei US-Amerikanern bestückten "Wikinger" frühzeitig und gestatteten den Gästen auch keine raumgreifenden Laufspielzüge.

Und da auch die drei "Amis" mit fortlaufender Spielzeit mit ihrem Football-Latein am Ende waren, geriet das Spitzenspiel zur eindrucksvollen Demonstration neugewonnener Lübecker Stärke. Während Routinier Jörg Kollien (33) mit zwei insgesamt über 74 Yards erlaufenen Touchdowns einen persönlichen Triumph feiern konnte verdiente sich "Opa" Ebeling (32) als Wide Receiver, Kicker, Punter und Kick-Returner in einer Person wieder den Titel des "Most Valuable Player". Auf sein Konto gingen mit vier Touchdowns und einer Conversion allein 26 Zähler, wobei er bei seinen punktebringenden Läufen zusammengerechnet stolze 163 Yards verbuchte.

Nach vier Auswärtsspielen in Folge werden die Fans ihre Cougars erst wieder am 19. Juli auf dem "Buni" zu sehen bekommen. Dann laufen die Bremen Firebirds in Lübeck auf.

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