Gipfelsturm der Berglöwen

Die Berglöwen sind los: 1100 Football-Fans feierten auf dem „Buni“ ihre Cougars, die beim 27:17 mit den Wild Huskies Schlitten fuhren. Der Titelfavorit aus Hamburg bleibt Zweitliga-Schlusslicht, Lübeck Spitzenreiter.

Football-Party auf dem Buniamshof: Angefeuert von 1100 Fans, den Crazy Cats, die Unterstützung durch die THW Kiel Cheerleader erhielten, der Stormarn Magic Marching Band und erstmals auch Maskottchen Balou ließen sich die "Berglöwen" auch im zweiten Zweitliga-Heimspiel nicht bändigen. Die Hamburger "Schlittenhunde", vor Saisonbeginn mit neuem US-Headcoach, sechs US-Neuzugängen und einem Budget im guten sechsstelligen Euro-Bereich ausgestattet, schlittern mit der dritten Pleite im dritten Spiel derweil immer tiefer in die Krise. Der Aufstieg ist bei den Huskies längst kein Thema mehr. Dafür der Rauswurf von Coach John F. Workman und seiner sechs Landsleute. Allein schon aus Kostengründen. "Denn in diesem Jahr gibt es aufgrund einer Liga-Reform ohnehin keinen Absteiger", erklärt Lübecks ASC-Vorsitzender Jan Blunck, der sich vor allem über den guten Start "seiner" Cougars freute. "Wir haben das Spiel von Beginn an dominiert. Und das erneut mit sehr gutem Passspiel, was ja in der Vergangenheit nicht gerade unsere Stärke war", stellte er zufrieden fest.

Überragend war dabei einmal mehr Patrick Wischnewski. Der 21-Jährige, der auch in der Defense spielt, trug wie schon gegen Magdeburg die "Pille" dreimal in die Endzone der Huskies und avancierte damit zum Topscorer der Liga. Auch die Defense erhielt von Headcoach Milton Theodosatos gute Noten, schaffte sie es doch, ihren Quarterback Jeremy Clements für drei Touchdown-Pässe freizublocken, und zudem drei Huskies-Pässe eiskalt abzufangen (Kulke, Stoffers).

Die gastgebenden Cougars starteten im ersten Viertel furios. Nach einem 30-Yard-Lauf von Wischnewski, anschließendem PAT durch Ronny Schmidt und einem 35-Yard-Lauf von Nils Kruse führten sie mit 13:0. Die "Schlittenhunde" verkürzten zwar auf 10:13, doch die Lübecker klärten mit zwei Touchdown-Pässen über 66 und 74 Yard von Clements auf Wischnewski sowie mit zwei PAT’s von Schmidt die Fronten, setzten sich auf 27:10 ab. Den Hamburgern, die als Liga-Schlusslicht nun schweren Zeiten entgegen gehen, gelang durch Jamie Lee lediglich noch Ergebniskosmetik zum 17:27.

"Unglaublich, wir sind als Aufsteiger nach vier Spielen immer noch Tabellenführer", ist Blunck hochzufrieden. Die Meisterschaft ist für ihn im Gegensatz zu "Berufsoptimist" und Cheftrainer Theodosatos dennoch kein Thema. "Für Umfeld und Mannschaft käme das zwei Jahre zu früh", sagt Blunck. Der Titelträger der 2. Liga Nord wäre ohnehin noch nicht für die German Football League (GFL) qualifiziert, müsste am Saisonende noch zwei Relegationsspiele gegen den Tabellenletzten der 1. Bundesliga bestreiten. Für Blunck sind die in zwei Spielen bisher unbezwungen gebliebenen Dresden Monarchs Favorit.

Die Lübeck Cougars stehen in der Sachsen-Hauptstadt im nächsten Spiel am 22. Juni auf dem Prüfstand.

Dann sind auch zwei Heimkehrer wieder mit von der Partie. Jörn "Opa" Ebeling und Werner "Speedy" Jahnke. Cougars-Urgestein Ebeling, der sportlich etwas kürzer trat, und Ex-Runningback Jahnke, der sein GFL-Intermezzo bei den Kiel Baltic Hurricanes beendete, trainieren seit gut einer Woche wieder bei den Cougars mit.

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