Coaches Talk: Mark Holtze

Coaches Talk: Mark Holtze

Die Saison 2011 ist für die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars abgeschlossen. Mit fünf Siegen, vier Niederlagen und einem Unentschieden beendeten die "Berglöwen" die Spielzeit auf einem undankbaren dritten Platz. Im Interview zieht Head Coach Mark Holtze Bilanz und betont: "Wenn wir einen größeren Kader haben, werden wir einen Championship-Team."

Cougars-Presse: Coach Holtze, die Saison 2011 ist Geschichte. Wie fällt das Fazit aus?

Mark Holtze: Unter dem Strich war es eine gute Saison - allerdings am Ende auch schon ein wenig enttäuschend. Wenn man so Nahe am Aufstieg dran ist, dann will man auch den letzten Schritt gehen. Dass das nicht geklappt hat, war im ersten Moment bitter. Aber man muss eben einfach das ganze Jahr betrachten. Wir sind wieder ein echtes Team geworden, das war 2010 nicht unbedingt so.

Was hat das Team denn dieses Jahr ausgezeichnet?
Holtze: Das Team hatte einfach Charakter. Wir sind in dieser Saison wieder zu einer richtigen Mannschaft zusammengewachsen, der Spirit stimmte.

Aber auch dieses Spielzeit war ja ein Jahr mit Höhen und Tiefen: Was war für dich das Saisonhighlight?
Holtze: Der deutliche 42:21-Sieg gegen Magdeburg im Rückspiel. Das war einfach eine herausragende Teamleistung.

Und der Tiefpunkt?
Holtze: Die klare 6:35-Niederlage im Hinspiel gegen die Hamburg Blue Devils. Im Nachhinein betrachtet waren die Devils sicher eine Nummer besser, aber wir hatten uns dort in Altona deutlich mehr ausgerechnet und haben uns da auch einfach deutlich unter Wert verkauft.

Vor allem die Offense fand damals in Hamburg nicht wirklich ins Spiel. Warum mangelte es in der Offense auch insgesamt oft an der nötigen Konstanz?
Holtze: Das lag einerseits sicher am Ausfall einiger Schlüsselspieler, wie zum Beispiel Mike Davis oder Ole Wulf. Aber das ist etwas, mit dem alle Teams zu kämpfen haben, damit muss man umgehen können. Hinzu kam bei uns dann aber die mangelnde Tiefe des Kaders. Wir sind einfach auch quantitativ nicht in der Situation gewesen, immer optimal trainieren zu können. Das beschränkt dich dann schon sehr im Training. Und das wiederum zahlt sich dann irgendwann negativ aus.

Du hast es ja schon angesprochen: Thema Verletzungspech 2011. Welche Konsequenzen müssen daraus für die Zukunft gezogen werden?
Holtze: Wir müssen einfach einen größeren Kader haben, um mögliche Verletzungen besser kompensieren zu können. Das ist es auch, was uns noch davon trennt ein Championship-Team zu werden: eine größere Spielerdecke.

Zumindest der Trainerstab ist ja schon angewachsen. Du hast eine neue Coaching-Crew an der Seitenlinie gehabt. Wie lief die Zusammenarbeit?
Holtze: Sehr gut. Coach Dannehl hat einen exzellenten Job gemacht. Er hat die Defense wieder zu einer echten Einheit geformt. Coach Thies war ebenfalls sehr wichtig. Er hat der Offense Line neue Impulse gegeben, was nach dem Weggang von Sascha Modest eine schwierige Aufgabe war. Insgesamt hat es großen Spaß gemacht.

Zum Abschluss: Welcher Cougars-Spieler hat dich in der abgelaufenen Saison am meisten überrascht?
Holtze: Sarif Bsharat ist einer. Der Junge hat nach seiner Knieverletzung super in Team zurück gefunden - und das auf einer für ihn ungewohnten Position. Letztes Jahr war er noch Runningback, dann haben wir ihn zum Cornerback umgeschult. Eine tolle Leistung von ihm in diesem Jahr.

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