Pyrrhussieg der Berglöwen

Nach dem Spiel wußte Jan Blunck, Football-Spartenleiter der Lübeck Cougars, nicht so recht, ob er sich freuen sollte. Soeben hatten seine Berglöwen die Weyhe Vikings im Punktekampf der Oberliga Nord mit 30:0 glatt vom Buniamshof gefegt, blieben so im achten Spiel ungeschlagen und qualifizierten sich damit vorzeitig für die Play-off-Finalrunde. Doch der Sieg wurde teuer "erkauft". Der Kopf des Teams, Quarterback Samet Yurdisik, zog sich eine Fraktur des Wadenbeins zu, fällt somit voraussichtlich bis zum Saisonende aus.

Im zweiten Spielabschnitt machte sich Yurdisik, "obwohl dies der Spielzug nicht vorsah" (Blunck) selbst zum Lauf in die Endzone auf, punktete auch zur 13:0-Führung, wurde dabei aber beim Ablegen des "Eis" stehend getackelt. "Das war völlig unnötig", meinte dazu Blunck. Nun müssen die Cougars beim Meisterschaftshalali ohne ihre Nummer vier auskommen. "Jetzt zeigt sich der Charakter eines jeden Cougar", nimmt Chefcoach John Buffaloe seine Männer nach dem Pyrrhussieg jetzt in die Pflicht.

Gegen die Vikings entledigten sich die Berglöwen trotz des so Blunck, schlechtesten Saisonspiels, ihrer Aufgabe souverän. Neben Yurdisik punkteten noch Christian Schwarzer, Savas Zeren, Martin Schultz jeweils mit Touchdown sowie Jörn Ebeling. Als Yurdisik-Ersatz schickte Coach Buffaloe Dirk Olffermann aufs Feld, der allerdings, so Blunck, noch einige Abstimmungsprobleme hatte. Auch Stefan Menges, der für die Berglöwen normalerweise als unningback unterwegs ist und dabei auch die meisten Yards aller Cougars erzielte, versuchte sich als Quarterback.

Beide werden nun auch beim Meisterschaftsendspurt gefordert sein. So gilt es zunächst in den abschließenden zwei Punktspielen gegen die Kieler Hurrican-Reserve und nach der Sommerpause am 28. August dann gegen die Hamburg Pioneers.

Die Entscheidung über den ersten Tabellenplatz in der Gruppe B fällt allerdings schon am Sonnabend, wenn die Cougars auf die Kiel Baltic Hurricanes II treffen. Pikant: Die Kieler mußten beim 19:20- Hinspiel die einzige Niederlage hinnehmen. Der Gruppensieger hat dann im Play-off-Halbfinale am 11./12. September das Heimspielrecht gegen den Zweiten der Gruppe A (voraussichtlich die Bremerhaven Seahawks). Um den Aufstieg geht es dann im Finale am 25. September. "Und den streben wir, obwohl dies im kommenden Jahr ein finanzieller Kraftakt werden würde, mit aller Macht an", ist Blunck zuversichtlich.

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